Bis lang haben wir uns in unserer Reihe „Mythen der Elektromobilität“ den Themen Kosten für Elektroautos und Dauer des Ladevorgangs gewidmet. Heute erklären wir Ihnen, warum die Angst vor einem überlasteten Stromnetze bei zunehmender Zahl an Elektrofahrzeugen vollkommen unberechtigt ist! Und das zeigen wir Ihnen auch anhand einer einfachen und verständlichen Rechnung.
Unschlagbarer Wirkungsgrad bei Elektroautos
Elektroautos gelten als äußerst energieeffizient, was an dem sehr hohen Wirkungsgrad von Elektromotoren liegt. Vergleicht man hierzu den Wirkungsgrad eines Verbrennungsmotors könnte man diesen fast als verschwenderisch bezeichnen! Der Wirkungsgrad misst das Maß an Energie, das aus dem Treibstoff (Benzin, Strom) in Bewegungsenergie, also den Antrieb, umgewandelt wird. Bei Verbrennerfahrzeugen liegt dieser Wirkungsgrad bei ca. 20%. Elektrofahrzeuge wird hingegen 90%(!)der hinein gesteckten Energie in Vortrieb umgewandelt. Dadurch sind Elektroautos viel energieeffizienter und Ressourcen schonender.
Auch wenn die Zahl der Elektroautos zunimmt steigt der benötigte Strombedarf wegen der großen Effizienz nur in geringerem Ausmaß. Hier ein Rechenbeispeil um wie viel der Stromverbraucht steigt, wenn 5 Millionen Elektrofahrzeuge (ca. 10% aller angemeldeten Autos) unterwegs sind.
Folgende Annahmen werden für die Elektrofahrzeuge getroffen:
- Durchschnittliche Fahrleistung: 12.800 km/Jahr
- Durchschnittlicher Verbrauch eines Elektro-Pkw: 15 kWh / 100 km (praktischer Erfahrungswert)
Bei 5 Millionen Elektrofahrzeugen ergibt dies einen jährlichen Stromverbrauch von 9.600 GWh.
(12.800 km x 0,15 kWh pro km x 5 Mio. Fahrzeuge)
Im Jahr 2016 wurde in Deutschland eine Strommenge von 516.000 GWh verbraucht (Quelle: Umweltbundesamt). Der zusätzliche Strombedarf von 5 Millionen Elektrofahrzeugen in Bezug auf den deutschlandweiten Strombedarf beträgt folglich unter 2,0 Prozent!!
Photovoltaikanlagen machen die Elektromobilität noch besser
Schon heute reicht eine eigene ca. 10 m2 große Photovoltaikanlage, um sein Elektroauto zu betrieben. Eine übliche 2 MW Windanlage wäre in der Lage genug Strom zu liefern um ca. 1.500 Elektroautos zu betreiben und schon heute werden fast 40% des deutschen Strom aus erneuerbaren Energien produziert.
Die Elektromobilität wird daher ein wichtiges Element der Energiewende. Da sich Wind, Wasser und Sonne nicht steuern lassen, können Fahrzeuge so antizyklisch, also entgegengesetzt dem Tagesverbrauch anderer Stromquellen z.B. in der Nacht geladen werden oder auch zur Abdeckung von Energieengpässen herangezogen werden („Vehicle-to- Grid„).
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